Essen für Kindergärten und Schulen: Im Dialog mit dem Kolpinghaus

Anfang Juni fand auf Initiative der Grünen ein Treffen zwischen der Grünen Bürgermeisterkandidatin Sonja Pickhardt-Kröpfel, Gemeinderat Thomas Koller, dem Geschäftsführer vom Kolpinghaus Walter Müllehner, dem Bildungsstadtrat Herbert Theil (ÖVP) und weiteren Vertretern vom Kolpinghaus statt, um über die Ausspeisung in Schulen und Kindergärten zu sprechen. Da das Kolpinghaus seit Jahrzenten die meisten Bildungseinrichtungen mit gesunder Küche in Vöcklabruck beliefert, sieht Gemeinderat Thomas Koller ein großes Potenzial, um positiven Einfluss auf das Ernährungsverhalten von zukünftigen Erwachsenen zu nehmen. 

Walter Müllehner (Kolpinghaus), Thomas Koller und Laura Seethaler (GRÜNE) beim Besprechen von Rezepten

Das Ergebnis des ersten Treffens war ein Testlauf mit einem optionalen veganen Menü pro Woche. Nun fand am Tag der Ersteinführung ein zweites Treffen statt. Die neu zu den Grünen Vöcklabruck hinzugestoßene Laura Seethaler und Thomas Koller freuten sich sehr über die sehr rasche Umsetzungsbereitschaft der Kolpinghausverter*innen. „Walter Müllehner hat bereits einen Tag nach dem ersten Treffen um Unterstützung bei der Umsetzung der gesunden Küche OÖ, deren Siegel die Kolpinghausküche seit Jahren trägt, angefragt und Kochliteratur zum Thema „vegan“ organisiert. Nach nur zwei Wochen findet sich nun bereits die erste vegane Menü-Auswahl im Wochenspeiseplan der Schulen – das freut uns wirklich sehr!“, so Thomas Koller. 

Bedenken bezüglich der Nährstoffdeckung bei pflanzlicher Kost räumt der sich selbst rein pflanzlich ernährende Sportwissenschafter Thomas Koller aus: „Es gibt diverse Vor- und auch Nachteile bei jeder Ernährungsform, und jede erfordert ein gewisses Maß an Beschäftigung damit. Es ist mit und ohne tierische Produkte möglich, in allen Altersstufen alle Nährstoffe zu decken, vorausgesetzt man ernährt sich kaloriendeckend. Die Vorteile pflanzlicher Speisen liegen aber auf der Hand: Es gibt einen viel geringeren Impact auf das Artensterben, den Klimawandel und das Tierleid. Eben jene Beschäftigung mit den Nährstoffen fehlt leider teilweise in der Schulbildung. Es geht bei unserem Engagement natürlich nicht darum, jemandem eine bestimmte Ernährungsweise aufzuzwingen, sondern in erster Linie um Sensibilisierung und darum, die Speisen gesundheitsförderlicher zu machen.“ 

Um optimal ausgewogene vegane Speisen vorzuschlagen, hat die ausgebildete Vegan-Köchin Laura Seethaler mit Thomas Koller Rezepte ausgearbeitet und vorgeschlagen und mit dem sehr interessierten Küchenteam vom Kolpinghaus auf Kantinentauglichkeit abgestimmt, das seinerseits bereits selber experimentiert hatte. Um die Bewusstseinsbildung noch zu unterstützen, planen Laura Seethaler und Thomas Koller zusätzlich allgemeine Ernährungsworkshops in den Schulen abzuhalten. 

„Es liegt offensichtlich auch noch politische Arbeit vor uns, wenn klima- und tierfreundliche Ernährungsweisen im Speiseplan unserer Gesellschaft Platz finden sollen. Es gibt bereits viele nationale Ernährungsgesellschaften, die eine pflanzliche Ernährungsweise begrüßen. Es geht ja gar nicht darum, sich ausschließlich vegan zu ernähren, sondern den pflanzlichen sowie den Bio-Anteil in den Speisen zu erhöhen und die Tierprodukte zu reduzieren – und das ohne Preiserhöhung, die zu Lasten von Geringverdienenden gehen würde“, schließt die Grüne Gesundheitsstadträtin Sonja Pickhardt-Kröpfel.

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