Die Zukunft der Mobilität ohne (Zweit-)Auto und Parkplatznot

Ein wesentlicher Eckpfeiler zu wirklichem Klimaschutz ist die Attraktivierung des öffentlichen Personenverkehrs. Wenn das Angebot gut ist, wird es auch bestens genutzt. Wir sehen das täglich am Bahnhof Vöcklabruck: Immer mehr Menschen nutzen die guten und schnellen Zugverbindungen von ÖBB und Westbahn.
Nebeneffekt ist allerdings ein immer größerer Parkplatzmangel am Bahnhof, teilweise schon früh am Morgen. Grund sind fehlende schnelle öffentliche Zubringer von der Wohnadresse zum Bahnhof und abends wieder retour. Aber auch abseits vom Pendeln gibt es noch viele Lücken im öffentlichen Nahverkehr, die ein eigenes (Zweit-)Auto notwendig machen. Gänzlich unversorgte Wohngebiete (Altmannsberg), lange Taktzeiten und eingeschränkte Betriebszeiten am Abend und am Wochenende zwingen viele Menschen ins eigene Auto.

Postbus Shuttle (c) ÖBB Postbus Michael Dolinsek

Diese Lücken kann ein flächendeckendes Mikro-ÖV-Angebot (ÖV steht für öffentlichen Verkehr) auffüllen. Im Gegensatz zu fixen Fahrplänen mit großen Bussen zu bestimmten Haltestellen werden hier die Fahrgäste mit kleineren Fahrzeugen von der Nähe der Wohnadresse direkt zum Zielpunkt befördert. Und das, wenn man will, rund um die Uhr, 7 Tage die Woche. Gebucht werden diese Fahrten einfach mit einer Handy-App. Dadurch ist auch die intelligente Bündelung mehrerer Fahrten mit anderen Nutzern möglich. Abgerechnet wird direkt über die App oder über eine vorhandene Zeitkarte, wenn das Angebot in den Verkehrsverbund integriert ist. Der große Vorteil liegt

  • in der Abdeckung auch dünn besiedelter Gebiete zu jeder Tageszeit,
  • festgelegten Ankunftszeiten am Zielort über die App,
  • Bündelung mehrerer Fahrten und damit günstigen Preisen für jeden Einzelnen,
  • Reduktion des Parkplatzbedarfs an Pendlerknoten und
  • eventuell völligem Entfall der Notwendigkeit eines eigenen (Zweit-)Autos.

Finanziert wird das Angebot durch Land, Gemeinde und Benutzer*innen.

Es gibt in Oberösterreich gerade die Möglichkeit einer Unterstützung von Pilotprojekten durch das Land. Im Rahmen des Regionalmanagements Vöcklabruck-Gmunden gibt es ebenfalls eine Initiative, diese Form des öffentlichen Verkehrs in den Gemeinden bekannter zu machen.

Die Grünen wollen in Vöcklabruck ein Pilotprojekt für Mikro-ÖV starten und damit Gebiete ohne gute Nahverkehrsanbindung bzw. alle Gebiete zu Tagesrandzeiten schnell und günstig versorgen.

FAKTEN zum Mikro-ÖV

  • (Virtuelle) Haltestellen können nahe der Wohnadresse definiert werden (200m-Umkreis).
  • Betriebszeiten sind frei vereinbar.
  • Schnellstmögliche Beförderung vom Einstiegs- zum Ausstiegsort ohne zeitaufwändige Umwege.
  • Durchführung mit Partnern (z.B. Taxis), mit nicht genutzten Car-Sharing-Autos oder Minibussen.
  • Vollständige Steuerung über eine Handy-App. Diese optimiert auch die Fahrten mehrerer Benutzerinnen. Optimaler Einsatz der Fahrmittel, Reduktion der notwendigen Parkplätze an Pendlerknoten, bei Betrieben, Schulen und Ämtern. Finanzierung durch Land, Gemeinde und Benutzerinnen.
  • Integration ins 1-2-3-Ticket sinnvoll.
  • Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz durch Reduktion des motorisierten Individualverkehrs.
  • Basis für weitere Ökologisierung mit E-Fahrzeugen.
  • Basis für den nächsten Schritt mit autonomen fahrerlosen Mikro-ÖV-Systemen.
  • Erfahrene Partner wie Postbus-Shuttle.

WEBTIPPS:

www.postbus.at/de/unsere-leistungen/postbus-shuttle

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