Rauchen, räuchern, raue Nächte

Räuchern

Die Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag ist traditionell eine magische Zeit. Neben vielen anderen Bräuchen wurde in vielen Häusern mit Weihrauch und duftenden Pflanzen durch alle Räume gegangen – es wurde „geräuchert“.

Der Ursprung des „heiligen Rauches“

Weihrauch ist das trockene Harz von Sträuchern der Gattung Boswellia, heimisch in Somalia, Oman und Jemen. Ihm werden zahlreiche positive Wirkungen zugeschrieben: entzündungshemmend, schmerzlindernd und antibakteriell. In Kapseln wird er gegen Rheuma oder Darmerkrankungen eingesetzt, äußerlich auch in Form von Salben.

Der Rauch selbst diente traditionell zunächst kultischen Zwecken: Schon die „Weisen aus dem Morgenland“ brachten Weihrauch als wertvolles Geschenk zur Krippe. Wird das getrocknete Harz schonend erhitzt, entfaltet es einen charakteristischen Geruch, der seit der Antike in Tempeln verbreitet ist.

Verbrennt man das Harz, entstehen neben den ätherischen Duftstoffen auch unerwünschte Substanzen wie Phenole, Kerosole, Formaldehyd oder Essigsäure. Beim Räuchern von Fleisch oder Fisch dienen sie der Konservierung – für die Gesundheit sind sie allerdings weniger förderlich. Im Vergleich zu verdorbenen Lebensmitteln sind die langfristigen Risiken des Rauches jedoch gering.

Kann man „gesund“ räuchern?

Wichtig ist, das Räuchergut schonend zu erhitzen, auf keinen Fall zu verbrennen. Hohe Temperaturen erzeugen Feinstaub und Kohlenmonoxid – unabhängig davon, ob Harz, Kräuter oder Holz verwendet werden.

Besonders Räucherstäbchen und -kegel enthalten oft Bindemittel und synthetische Duftstoffe, die Allergikern Probleme bereiten können.
Alternativ entfalten ätherische Öle ihre Wirkung bereits bei Temperaturen unter 100 °C, zum Beispiel in einer Duftlampe oder auf einem Stövchen. Wichtig: immer genug Wasser in der Schale, um Überhitzung zu verhindern.

Experimentieren Sie mit verschiedenen Kräutern wie Lavendel, Rosenblättern oder Rosmarin, mit Zirbenspänen oder Harz heimischer Nadelbäume. Das ist unschädlich und sorgt für eine heimelige Atmosphäre ohne Nebenwirkungen.

Eine Liste duftender Pflanzen und ihrer Wirkungen finden Sie hier.

Liste duftender Pflanzen und ihrer Wirkungen zum Räuchern – Google Suche

Viel Spaß beim Ausprobieren!
Elisabeth Joas

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