Flucht und Asyl scheinen in Österreich keine Themen mehr zu sein, Quartiere schließen, SozialarbeiterInnen werden gekündigt, die Rechtsberatung wird zusammengeschrumpft und die Politik muss sich nach anderen Themen und Feindbildern umsehen.
Nachdem bereits 2018 nur 13.746 Asylanträge gestellt worden sind, sind es im heurigen Jahr von Jänner bis April nur 3827, was noch einmal eine Reduktion um 25% gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Der Global Trends-Bericht des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR zeigt ein völlig gegensätzliches Bild: Ende des vergangenen Jahres waren 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Das sind fast drei Millionen mehr als 2016! Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni wurden diese Zahlen in Erinnerung gerufen. Zahlen und Entwicklungen, für welche unser Altkanzler in den letzten Jahren gut vorgesorgt hat. In gefühlter Dauerschleife hat er sich mit der Schließung der Mittelmeerroute gerühmt, während seine Regierung den Migrationspakt verweigert und Entwicklungshilfegelder gekürzt hat.
Nicht einmal die Kriminalisierung und Inhaftierung von Menschen, welche im Mittelmeer Leben retten, scheint die große Masse aus der türkis-schwarzen Trance erwachen zu lassen.